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Wahlprogramm

Melsungens Zukunft gemeinsam gestalten: Mut zu Pilotprojekten und mehr Bürgerbeteiligung!

Es liegt mit sehr am Herzen, in Melsungen einen neuen Politik- und Führungsstil zu pflegen. Einen Stil, der auf Umsetzung und Zufriedenheit aller Beteiligten ausgerichtet ist. Das betrifft sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung. Hierzu möchte ich Methoden nutzen, die ich während meiner Zeit als Innovationsmanager in der freien Wirtschaft gelernt habe.

Erstens: Immer von der Sichtweise und den Bedürfnissen der Kunden her denken. Was brauchen die Bürgerinnen und Bürger? Welche Probleme haben sie, die gelöst werden müssen? Was macht ihr Leben einfacher?

Zweitens: Schnell erste, einfache Lösungen entwickeln und testen. Anstatt sich in langen Diskussionen um „was wäre wenn“ zu verlieren und den Bedenkenträgern das Feld zu überlassen, muss in einem Pilotprojekt die Lösung getestet werden und dann das Feedback von allen Beteiligten (Bürgerinnen und Bürger, Verwaltungsangestellte, andere Organisationen) eingeholt werden.

Drittens: Feedback und Sachverstand der Bürgerinnen und Bürger nutzen, daraus lernen und die Lösung anpassen. Schließlich wird diese eingeführt, also der Wechsel vom Pilotprojekt in den Normalbetrieb. Beispiel: E-Roller und E-Bike Sharing. Für eine solche Vorgehensweise habe ich mich bereits erfolgreich eingesetzt. Auf meine Initiative hat die Stadt ein E-Roller und E-Bike Sharing Pilotprojekt eingeführt, um das Interesse daran kennenzulernen und das Nutzungsverhalten zu testen. Das Projekt war ein voller Erfolg. Die Nutzerzahlen steigen, unerwünschte Begleiterscheinungen halten sich in Grenzen. Das Pilotprojekt wird verlängert, um den Einsatz auch in Herbst- und Wintermonaten zu testen.

Pilotprojekte sind ein effektives Mittel, um Stillstand in Melsungen zu überwinden und Innovationen in der Verwaltung zu fördern, umzusetzen und gleichzeitig die Risiken zu kontrollieren. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bieten einen großen Spielraum für den Einsatz von Pilotprojekten. Dies werden wir in Melsungen stärker nutzen – dafür stehe ich. Bürgerinnen und Bürger sind bei allen Entscheidungen einzubeziehen. So lässt sich nicht nur der Erfolg von Projekten und Entwicklungen kontrollieren, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, sich aktiv bei den Projekten einzubringen.

Alle neuen Projekte, Veränderungen und Maßnahmen sind jeweils vor dem Hintergrund eines stabilen und soliden Haushalts zu sehen. Zusätzliche Belastungen für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen müssen vermieden werden.

1. Lebendige Innenstadt, starke Ortskerne

Melsungen verdient eine lebendige und wirtschaftlich erfolgreiche Innenstadt sowie starke Ortskerne. Als Bürgermeister werde ich das Citymanagement neu aufstellen, so dass endlich eine positive Innenstadtentwicklung stattfinden kann. Dazu zählen zum Beispiel ein professionelles Leerstandsmanagement und die bessere Verzahnung von Präsenzshopping und Online-Handel. Ich habe mich mit Bürgermeistern aus verschiedenen Umlandkommunen ausgetauscht und Erfolgsrezepte gelungener Innenstadtkonzepte analysiert. Auch für Melsungen gibt es Handlungsansätze, wie wir ein breites Angebotsspektrum und eine lebendige Vielfalt von Geschäften in unsere Innenstadt zurückholen, negative Magnetwirkungen durch zu viele gleiche Geschäfte vermeiden und so das attraktive Stadtzentrum erhalten, das wir uns alle wünschen.

Im Sinne einer lebendigen Innenstadt werde ich mich konkret für Folgendes einsetzen:

  • Prüfen, wie wir Neuansiedlungen aktiv unterstützen und eine möglichst große Vielfalt von Einzelhändlern anlocken können. Städtebauliche Konzepte und andere Festlegungen bieten uns die Möglichkeit, die Gewerbestruktur gezielt zu steuern und dabei unter anderem eine Höchstzahl von Döner- und Imbissbuden, Friseur u. Barbershops etc. für den Marktplatz/Kernbereich festzulegen. Hierzu müssen wir als Stadt ein tragfähiges Konzept erarbeiten. Dazu gehört auch die gemeinsame Erarbeitung eines gewünschten Leit- und Erscheinungsbildes: Jeder wie er will oder z.B. die Pflege eines historischen Innenstadtbildes. Die Ortsbausatzung z.B. mit Vorgaben hinsichtlich Schaufenstergestaltung oder der Nutzung erneuerbarer Energien muss überarbeitet werden.
  • Intensive Gespräche mit allen Gewerbetreibenden, um ihre Bedarfe zu ermitteln und um ein aktives und zielgerichtetes Geschäftsflächenmanagement sowie Unterstützungsangebote daraus abzuleiten.
  • Gespräche mit Hauseigentümern führen, um gemeinsam Potenziale und Möglichkeiten auszuloten, Leerstände zu vermeiden und nicht genutzten Objekten neues Leben einzuhauchen.
  • Prüfen, für welche größeren Ladengeschäfte und Filialen Melsungen ein attraktiver Standort sein könnte.
  • Auch wenn der Fokus auf dauerhafter Nutzung liegt, können Zwischennutzungen wie Pop-Up-Stores und Kunstaktionen erheblich zur Aufwertung der Einkaufsbereiche beitragen.
  • Online-Tools wie z. B. das eBay-Portal „Deine Stadt“ oder Suchmaschinenoptimierung können helfen, die Angebote lokaler Gewerbetreibender digital sichtbarer zu machen. Als Stadt können wir über die Website www.melsungen.de ebenfalls zu einer erhöhten Sichtbarkeit der Geschäfte beitragen.
  • Coworking-Spaces (gemeinsame Nutzung von Räumen, Gemeinschaftsbüros und mietbare Besprechungs- und Mehrzweckräume) können ebenfalls zu einer Belebung der Innenstadt beitragen. Ich werde mich dafür einsetzen, ein solches Angebot bei uns zu schaffen.
  • Unser Fachwerk muss erhalten bleiben und sollte als Kulturdenkmal wieder mehr ins Bewusstsein rücken – zum Beispiel durch den Ankauf und die Sanierung eines innerstädtischen Gebäudes, das als Begegnungsstätte für vielfältige Angebote dienen kann. Langfristig könnte ein solches zentral gelegenes Gebäude verschiedene Angebote wie z.B. die Tourist Info oder den Co-Working Space beherbergen
  • Die Innenstadt ist im Wandel. Die Schließung eines Teils der Geschäfte lässt sich nicht aufhalten, deshalb muss Stadtplanung neu gedacht werden. Welche Bereiche können als Einkaufsstätten erhalten werden? Wo sollte eine Umwidmung in Wohnraum stattfinden? Wo kann man alte Bausubstanz erhalten, und wo kann man Neubauten vernünftig integrieren? Mit dem Sandcenter haben wir eine Konzentration von Angeboten, sodass eine Verbindung der verschiedenen Einkaufslagen (z.B. Marktplatz) notwendig ist. Rundwege müssen etabliert und ausgebaut sowie Angebote „dazwischen“ geschaffen werden
  • Ich möchte mich für die stärkere Aktivierung einer Quartierskultur in der Innenstadt einsetzen und Nachbarschaften bei der Realisierung gemeinschaftlicher Projekte wie lebendige Hinterhöfe, gemeinschaftliche Gärten oder Sicherheit auf allen Wegen in der Innenstadt unterstützen. Nicht zu erhaltende Bausubstanz muss überlegt werden abzureißen, um Gärten und gemütliche Aufenthaltsbereiche in den zu entstehenden Lücken zu erschließen.
  • Rund um den neuen Uferpark sollten sich alle Bevölkerungsgruppen wohlfühlen. Damit dies gelingt, stehen dabei kontinuierliche Pflege, Sauberkeit und Sicherheit an erster Stelle. Die neuen Anlagen sind ein wichtiger Begegnungsraum, der auch inhaltlich gestaltet werden muss. Denkbar ist es, Projekte zu fördern, die einen Eiswagen oder einen Kiosk aufbauen möchten. Ich freue mich, dass Initiativen wie z. B. die Woandersder Kirche (mobile Kirche) durch Andachten sowie Spiel- und Gesprächsangebote schon im Uferpark aktiv ist. Für deren Förderung hatte ich mich als Mitglied der Arbeitsgruppe Innovationsfonds der Kurhessischen Landeskirche Kurhessen Waldeck ausgesprochen.
  • Auch unsere Dorfkerne sollen von lebendigen Vereinen und einer guten Infrastruktur profitieren. Ich möchte Möglichkeiten ausloten, um mehr mobile Supermarkt-Konzepte in der Region zu etablieren, die Menschen dort versorgen, wo sie leben.
  • Dorfgemeinschaftshäuser sind essenziell für den sozialen Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt in den Ortsteilen. Der Bau des neuen DGHs in Obermelsungen und die Planung des Neubaus des DGHs in Röhrenfurth muss schnell umgesetzt werden.

Lokale und bereits bestehende Initiativen in den Ortsteilen müssen weiter gestärkt und gefördert werden.

2. Moderne Gesundheitsversorgung

Alle Melsunger Bürgerinnen und Bürger haben Anrecht auf eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Zugleich stellen die bevorstehende Krankenhausreform sowie die sinkende Zahl niedergelassener Haus- und Fachärzte Kommunen in ganz Deutschland vor enorme Herausforderungen.

Ich werde mich für ein Zusammenwirken aller Akteure stark machen,
um das geplante Gesundheitszentrum, das nach dem neuen Krankenhausgesetz ambulante und stationäre Behandlungen (inkl. Kurzeitpflege und Rettungswache) ermöglicht, zeitnah Wirklichkeit werden zu lassen

Für den Erhalt und den Ausbau unserer Gesundheitsversorgung sind mir diese Themen wichtig:

  • Mit ihrem langen Streit um die Klinikreform haben Bund und Länder den Städten und Gemeinden keinen Gefallen getan. Wir brauchen Lösungen, wie wir unsere Gesundheitsversorgung aufrechterhalten und wichtige medizinische Leistungen wohnortnah anbieten können. Ich werde das Thema zur Chefsache erklären, mich für ein Zusammenwirken aller Akteure stark machen, um das geplante Intersektorale Gesundheitszentrum für Melsungen zeitnah Wirklichkeit werden zu lassen.
  • Damit uns eine möglichst vielfältige medizinische Versorgung erhalten bleibt, werde ich mich für die Ansiedelung weiterer Haus- und Fachärzte einsetzen.

3. Sicheres Melsungen

Wir alle möchten uns in unserer Heimatstadt sicher fühlen. Damit uns das wieder gelingt, setze ich mich für ein sicheres Melsungen ein. Neben einer engen Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei und THW ist es mir ein besonderes Anliegen, dass wir das Konzept „Aufräumen, aufklären, ahnden“ lückenlos umsetzen. Auch das KOMPASS-Programm (Initiative zur Erhöhung der Sicherheit in Kommunen), das durch meine Initiative gestartet wurde, bietet in Zusammenarbeit mit der Polizei wichtige Handlungsansätze. Wir müssen den Vandalismus in unserer Stadt endlich stoppen und Melsungen sicherer machen.

Damit das gelingt, setze ich mich für diese Themen ein:

  • Ich werde das KOMPASS-Programm zur Chefsache machen. Dazu zählt die schnelle Bildung eines Präventionsrates und die Planung und Vorbereitung der 1. Melsunger Sicherheitskonferenz. Ich werde mich außerdem dafür einsetzen, dass genügend Mittel für die Aktivitäten zur Verfügung stehen. Eine KOMPASS-Maßnahme könnte sein, einen Streetworker zur Prävention von Gewalt und Vandalismus einzusetzen. Außerdem ist die Videoüberwachung von Vereinsgebäuden und Anlagen (wie z.B. der Kunstrasenplatz) zu prüfen.

 

  • Bessere Straßenbeleuchtung: Viele Bereiche der Innenstadt müssen besser ausgeleuchtet werden, dazu gehören z.B. das Areal um die Stadthalle oder Bereiche des Fuldaufers.

 

  • Der Uferpark mit seinen Spiel- und Freizeitplätzen hat sich zu einem beliebten Bereich für Jung und Alt entwickelt. Dass an dieser Stelle vermehrt Alkohol, Zigaretten oder Shisha konsumiert werden, passt nicht ins Bild und ist aus meiner Sicht ein unhaltbarer Zustand. Dazu lassen achtlos weggeworfener Müll oder Speisereste das Areal ungepflegt erscheinen, Scherben stellen ein Verletzungsrisiko dar. Leider werden regelmäßig durch Vandalismus Einrichtungen zerstört oder verschmiert. Hier besteht vielfältiger Handlungsbedarf. Vor allem Kinder und Jugendliche, die besonders schützenswert sind, dürfen in dem Areal nicht negativ beeinflusst werden. In den Spiel- und Skaterbereichen müssen Hinweisschilder mit klaren Regeln aufgestellt werden: Alkohol und Zigaretten und Shishas sind hier ohnehin nicht erlaubt. Dieses Verbot muss durch Ordnungsamt und Polizei kontinuierlich kontrolliert und durchgesetzt werden.

 

  • Ich werde mich außerdem für die Sicherheit der kleinsten Mitbürger einsetzen. In der Vergangenheit gab es einige Verbesserungen der Verkehrsberuhigung im Bereich der Schulen. Hier gilt es anzusetzen und die Situation weiter zu verbessern. Es sollten (gegebenenfalls) zeitlich befristete Einbahnstraßenregelungen (erneut) geprüft und umgesetzt werden. Des Weiteren sind Informationskampagnen zum achtsamen und langsamen Fahren an den Berufsschulen und Gymnasien durchzuführen. Schließlich sollte auch über den vermehrten Einsatz von Tempoüberwachungen in diesen Bereichen nachgedacht werden.

 

  • Ein weiterer Punkt ist die Fußgängerzone. In meiner Befragung wurde sie als die „am meisten befahrene Fußgängerzone Deutschlands“ betitelt. Hier muss sich in Zusammenarbeit mit den Einwohnern und ansässigen Geschäften auf klare Regeln geeinigt werden. Diese Regeln müssen konsequent nachverfolgt und unsachgemäßes Verhalten geahndet werden. Alle Bereiche der Stadt müssen auf Barrierefreiheit überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

 

  • Das Ordnungsamt muss durch Digitalisierung, Verbesserung der Abläufe und Ressourcenplanung in die Lage versetzt werden, die vielfältigen Aufgaben auch umzusetzen. In Zusammenarbeit mit der Polizei muss in manchen Bereichen (vorübergehend) die Präsenz erhöht werden.

  • Zu einem sicheren Melsungen gehört ebenfalls die Stärkung von Technischem Hilfswerk, der Feuerwehr und des Roten Kreuzes. Auch hierfür werde ich mich als Ihr Bürgermeister einsetzen.

4. Digitale Verwaltung

Die Digitalisierung der Verwaltung bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Stadt. Leider sind wir vom Zielbild einer digitalen und funktionierenden Verwaltung noch weit entfernt. Daher setze ich hierauf einen besonderen Akzent. Es ist wichtig, zentrale Verwaltungsabläufe zu digitalisieren. Das hilft sowohl den Bürgerinnen und Bürgern, wenn sie etwas beantragen, als auch den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung in ihren täglichen Abläufen. Es ist mir hierbei sehr wichtig, die Mitarbeitenden bei der Digitalisierung aktiv einzubeziehen und sie mitzunehmen. Ich verfüge über viel Erfahrung in der Digitalisierung von Prozessen und möchte diese Expertise gerne einbringen, um Melsungen erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Damit wir dem Zielbild der digitalen Verwaltung näherkommen, ist mir Folgendes wichtig:

  • Wir müssen unsere Potentiale erörtern und die Einsatzmöglichkeiten eines „Digitalen Zwilling für Melsungen“ prüfen. Ein digitaler Zwilling ist ein digitales Modell einer Stadt. Kommunen können mit einem solchen Modell ihre Prozesse in Verwaltung und Stadtplanung simulieren, analysieren und optimieren. Hierzu gehören z.B. die Simulation der Folgen von Starkregen oder dem Verkehr in der Stadt. Digitale Zwillinge sind ein wichtiger Schritt in Richtung smarter Städte und effizienterer Verwaltung, sie optimieren Abläufe und Ressourcen. Der Bund und das Land haben Förderprogramme und Plattformen zur Verfügung gestellt, die es zu nutzen gilt.

 

  • Wir müssen unsere Verwaltung neu aufstellen und organisieren, um den Bürgerinnen und Bürgern schnellere und bessere Dienstleistungen zu bieten – und dabei zugleich durch effizientere Abläufe die Mitarbeitenden zu entlasten. Dazu gehört u.a. die Einführung eines professionellen Projektmanagements inkl. dezidierter Projektverfolgung und Priorisierung.

 

  • Durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) können wir Routineaufgaben automatisieren. Dazu zählen unter anderem Antragsbearbeitung, Datenverarbeitung und Dokumentenmanagement.

 

  • Digitale Tools wie Chatbots und virtuelle Assistenten können Bürgeranfragen rund um die Uhr beantworten und damit helfen, unseren Service gegenüber Bürgern zu verbessern.

5. Attraktiver Wirtschaftsstandort

In Melsungen profitieren wir von den ansässigen Unternehmen und Gewerbebetrieben. Damit wir auch künftig ein Wirtschaftsstandort mit Strahlkraft in die Region bleiben, müssen wir gute Rahmenbedingungen für die Unternehmen schaffen. Dadurch erhalten wir langfristig heimatnahe Arbeitsplätze für unsere Bürgerinnen und Bürger und steigern die Attraktivität für Neuansiedelungen.

Damit wir als Wirtschaftsstandort aktiv bleiben und unser Potenzial besser nutzen, sind mir diese Themen wichtig:

  • Die Gewerbesteuer darf nicht erhöht werden.
  • Die Melsunger Wirtschaft, Groß- und Kleinbetriebe, sind zu fördern und in dem Bemühen, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten, nachhaltig zu unterstützen
  • Das Mietzuschussprogramm für die Ansiedlung neuer Geschäfte muss stetig weiterentwickelt werden. So ist z.B. ein vollausgestatteter Pop-Up Store zu schaffen, der eine einfache und schnelle Erprobung von neuen Laden- und Geschäftsideen ermöglicht.

 

  • Wir müssen den Tourismus über die Grenzen der Stadt hinaus fördern. Ein starker Tourismus hat auf Bürgerinnen und Bürger, Touristen und Geschäftsreisende einen wichtigen Einfluss. Deswegen setze ich mich für den Ausbau der neu gegründeten Tourismus GmbH „Melsunger Land“ sowie den intensiven Austausch mit den umliegenden Gemeinden ein. Die vorhandenen Angebote sind dabei auszubauen und im Dialog mit den lokalen Firmen (z.B. EDEKA oder B. Braun) ist ein integriertes und abgestimmtes Angebot zu entwickeln. So können z.B. Showräume oder Werksbesichtigungen ein wichtiger Bestandteil werden. Hier müssen wir von der Nähe der A7 profitieren und Touristen für Tagesbesuche gewinnen. Auch die Verknüpfung von Themen kann für uns ein relevanter Ansatz sein, beispielsweise die Kombination der Bereiche Gesundheit, Sport und Wald zu einem integrierten touristischen Angebot, mit dem wir die Zahl der Übernachtungs- und Tagesgäste weiter erhöhen können.

 

  • Melsungen benötigt ein neues Parkplatzkonzept, um den Einzelhandel und gleichzeitig den Tourismus zu stärken und den Bürgerinnen und Bürgern das Parken zu vereinfachen. Elemente können sein: Digital unterstütztes Parken (Leitsystem, Parkplatzfinder, einfachere Bezahlung per App), sowie zeit- und bedarfsorientiertes Bezahlsystem (z.B. die sogenannte „Brötchentaste“ bzw. die ersten 30 Minuten kostenfreies Parken). Damit kann eine Konzentration auf das Sandareal vermieden werden. Als Sofortmaßnahme zur Unterstützung der Geschäfte und zur Belebung der Innenstadt sollten in einem 3-monatigen Probezeitraum bei einem Kauf in einem Geschäft Park-, Bus- oder E-Bike-Gutscheine ausgehändigt werden, sodass die nächste Fahrt oder das Parken bis zu eine Stunde lang kostenfrei erfolgen kann. Die Stadt finanziert diese Aktion.

6. Bezahlbares Wohnen

Wohnen muss bezahlbar sein – und das überall in Melsungen. Als Ihr Bürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, dass wir in der Innenstadt alte Bausubstanz ersetzen und gleichzeitig das historische Fachwerkensemble erhalten. Wir müssen Baulücken schließen und seniorengerechten Wohnungsbau gezielt fördern. Ein wichtiger Handlungsansatz ist für mich zudem die konsequente Schaffung kleinerer Neubaugebiete, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Sanierung von Bestandsbauten und dem Wunsch nach einem Eigenheim zu ermöglichen.

Als Bürgermeister werde ich mich im Bereich des Wohnens für Folgendes einsetzen:

  • Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Melsungen sollte sich neben der Verwaltung der bestehenden 160 Wohnungen verstärkt um die Altbau- und vor allem Fachwerksanierung kümmern. Mit einem von der Stadt finanzierten Sonderfonds von 1 Mio. € sind punktuell Hauseigentümer zu unterstützen, die ihre Fachwerkhäuser auf den neuesten Stand bringen wollen.

 

  • Ich werde ein Expertenteam aus lokalen Handwerkern, Verwaltung, Energieberatern und Ingenieuren bilden, um eine Blaupause für die wirtschaftliche und denkmalgerechte, kosteneffiziente Sanierung von Fachwerkhäusern zu erarbeiten. Daraus kann sich ein umfassendes, neues Serviceangebot für die Bürgerinnen und Bürger entwickeln, das bei Bedarf durch die Verwaltung personell und finanziell gefördert wird.

 

  • Wir sollten für Melsungen eine Fachwerkbörse ins Leben rufen, um leerstehende Fachwerkhäuser durch neue Eigentümer zu sanieren. Hier können wir von anderen Kommunen lernen, die solche Börsen erfolgreich umgesetzt haben. Schwerpunkte der Innenstadtsanierung sind das Freiräumen der Innenhöfe, um dort neue Aufenthaltsbedingungen und -qualitäten sowie neue Parkmöglichkeiten für die Bewohner zu schaffen. So kann das Wohnen für Familien in der Innenstadt attraktiver gemacht werden.

 

  • Mietwohnungen müssen bezahlbar bleiben. In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl von Mehrfamilienhäusern in unserer Stadt errichtet, deren Mieten von Normalverdienern nicht bezahlt werden können. Bei vielen Sozialwohnungen läuft die Mietbindung aus. Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt muss auch den Bau von bezahlbaren Wohnungen gewährleisten. Finanzielle Mittel des Bundes und des Landes stehen dafür zur Verfügung und müssen genutzt werden.

7. Angemessene Kinderbetreuungsangebote

Eine gute Bildung ist Grundvoraussetzung für den Start in ein erfolgreiches Leben. Ich setze mich deshalb für die Stärkung der frühkindlichen Bildung und die Schaffung weiterer Betreuungsangebote ein. Es ist wichtig, dass jedes Kind die gleichen Chancen auf eine positive Entwicklung erhält.

Diese Punkte sind mir dabei besonders wichtig:

  • Alle Melsunger Kinder müssen einen Platz in einer Kindertagesstätte erhalten. Ich setze mich weiter für den Ausbau von Ü3- und Kindergartenplätzen ein.
  • Die schulische Nachmittagsbetreuung im Austausch mit dem Kreis muss verbessert und bedarfsgerechtere Angebote beim Wechsel von Kindergarten und Schule ermöglicht werden.
  • Nachmittagsbetreuung und außerschulische Freizeitangebote müssen besser verknüpft werden.
  • Wir benötigen eine bedürfnisgerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze. Dabei ist die individuelle Familien- und Arbeitssituation ein entscheidendes Kriterium.
  • Die Ferienzeiten der Melsunger Kitas müssen besser aneinander angepasst werden
  • Kinderspielplätze müssen überall in einem guten Zustand und mit pädagogisch sinnvoll gestalteten Spielgeräten ausgestattet sein. Die Etablierung von ehrenamtlichen „Spielplatz-Paten“ könnte eine wichtige Schnittstelle zwischen Stadt und Spielplätzen bilden, um die Qualität der Angebote und den Zustand der Anlagen zu verbessern.
  • Die gute Zusammenarbeit mit dem Melsunger Jugendtreff e.V. – „Die Haspel“ muss weiter fortgeführt und die Einführung neuer Angebote (Rap oder Content Creator Workshops) unterstützt werden. Außerdem sollte gemeinsam die Etablierung eines Club-Abends in Zusammenarbeit mit der Gastronomie vorangetrieben werden.

8. Klimaneutrale Stadt

Als Gesellschaft stehen wir vor der großen Aufgabe, unsere Strom- und Wärmeversorgung klimaneutral aufzustellen. Dazu sind wir durch Vorgaben der EU und der Bundesregierung verpflichtet. Als Stadt wollen wir die Immobilieneigentümer bestmöglich bei der Erreichung der Klimaziele unterstützen und selbst mit gutem Vorbild vorangehen. Eine wichtige Orientierung bietet hierbei unter anderem die kommunale Wärmeplanung. Auch bei anderen Fragen der Stadtentwicklung müssen wir zwischen dem Wunsch nach mehr Wohnraum und dem Aspekt der Nachhaltigkeit in unserem kommunalen Handeln abwägen. Lassen Sie uns daher gemeinsam an einem nachhaltigen und zugleich lebensnahen Zukunftsbild unserer Heimatstadt arbeiten! Ein noch zu erarbeitendes Klimakonzept sorgt dafür, alle Konzeptideen zu bündeln und zu organisieren.

Für die Weiterentwicklung Melsungens zu einer klimaneutralen Stadt sind mir diese Aspekte wichtig:

  • Im Rahmen eines Klimakonzepts sollten wir die bestehenden, guten Ideen bündeln und konkrete Schritte für deren Umsetzung festlegen. Hierzu gibt es viele Beispiele aus anderen Städten.

 

  • Melsungen muss spätestens bis Mitte 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Diese bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine Orientierung, in welchem Gebiet sich welche Art der klimaneutralen Wärmeversorgung am besten eignet. Bei der kommunalen Wärmeplanung ist ein gutes Zusammenspiel zwischen der Kommune als planungsverantwortlicher Stelle und weiteren Stakeholdern wie den Versorgern und Netzbetreibern, Vermietern, Handwerkern und Gewerbetreibenden wichtig. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Bürger in angemessener Weise an diesem wichtigen Zukunftsthema beteiligt werden und wir als Stadt möglichst frühzeitig Aussagen treffen können, welche Art der Wärmeversorgung in welchem Gebiet genutzt werden kann.

 

  • Um eine klimaneutrale Energie- und Wärmeversorgung zu etablieren, müssen wir unter anderem Photovoltaikflächen und Windkraftanlagen ausbauen, sofern geeignete Flächen vorhanden sind. An der Planung, Umsetzung und Eigentumsgestaltung bzw. Finanzierung/Investment müssen wir Bürgerinnen und Bürger intensiv beteiligen. Nur, wenn sie finanziell profitieren, können aus solchen Projekten auch tatsächliche „Bürgerprojekte“ werden.

 

  • In einem ersten Schritt soll auf der einen Seite der Stromverbrauch in der Stadt privat, kommunal und gewerblich ermittelt werden und auf der anderen Seite der Anteil der installierten PV – Installationen, um den Anteil der an dem Stromverbrauch darstellen zu können. Eine Bestandsaufnahme potentieller Dach- und Freiflächen ist zu erstellen, um dann Vorschläge für Installationen machen zu können.
  • Teil der Energiewende ist die Verkehrswende. Ich werde mich deshalb für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität einsetzen. Hier können innovative Ideen und Startups einen Beitrag leisten. Ein Beispiel dafür ist die Prüfung, ob sich Wohnsiedlungen zusätzlich mit E-Ladestationen ausrüsten lassen.

 

  • Die Ausbaustufe 4 der Kläranlage muss zügig erfolgen. Dies bezieht sich auf eine zusätzliche Reinigungsstufe, die über die herkömmlichen drei Stufen hinausgeht. So können Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände, Hormone und andere organische Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernt werden. Diese Verunreinigungen können in der Umwelt schädlich sein und werden durch Verfahren wie Aktivkohlefiltration oder Ozonung behandelt. Die Einführung dieser Stufe ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Wasserqualität und zum Schutz der Umwelt. Außerdem sind neue Verfahren der Energierückgewinnung zu gewährleisten.

 

  • Ich werde mich darüber hinaus für einfache und schnell umzusetzende Maßnahmen einsetzen. Dazu zählen mehr Bäume in der Stadt, um Hitze zu reduzieren, klimatisierte Räume für heiße Tage zur Verfügung stellen oder Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft mit wirksamen Sonnenschutzsystemen auszurüsten.

 

Wir müssen kontinuierlich das Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement und die damit verbundenen Maßnahmen an die veränderten Bedingungen anpassen. Als Sofortmaßname ist ein Austausch mit den Behörden des Landkreises Kassel umzusetzen und „Lessons Learnt“ für Melsungen und seine Ortsteile abzuleiten. Außerdem sind die Erfahrungen der Melsunger Bevölkerung einzubeziehen, wie z.B. die Überflutung in 1969 von Röhrenfurth durch das Ansteigen des Breitenbachs.

9. Aktive Vereinsförderung

Sport- und Kulturvereine sind ein wichtiger Baustein, die das Leben in Melsungen auf vielfältige Weise bereichern. Wir müssen sie deshalb noch stärker unterstützen, damit die vielen Ehrenamtlichen auch künftig die bestmöglichen Bedingungen für ihre wertvolle Arbeit vorfinden.

Für ein gut funktionierendes Vereinsleben ist mir Folgendes besonders wichtig:

  • Vereine und deren Engagement müssen für alle sichtbar werden. Ob mithilfe gemeinschaftlicher Social-Media-Kanäle einer Ehrenamtsplattform für Melsungen oder durch Kampagnen, die noch mehr Menschen dazu bewegen, sich temporär oder dauerhaft ehrenamtlich zu engagieren.

 

  • Die Melsunger Hallen müssen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb aus- oder neu gebaut werden. Das gilt nicht nur für die Zweifelderhalle, sondern auch für das Waldstadion, bei der ich den Ablauf der Sanierung der Laufbahn auf die politische Agenda im Magistrat gebracht habe. Die Arbeiten sind nun abgeschlossen. Jetzt müssen weitere Teil der Anlage auf Stand gebracht werden. Dazu gehört die Sanierung der Tribüne sowie das Vereinsheim.

 

  • Der geplante Neubau des Vereinsheims in Obermelsungen soll schnell und ohne Verzögerungen umgesetzt werden. Der TSV Obermelsungen gehört mit zu den erfolgreichsten Sportvereinen in unserer Stadt. Die alte Schule mit den in die Jahre gekommenen Umkleide- und Duschräumlichkeiten ist nicht mehr tragbar.

10. Flexible Mobilitätskonzepte

Damit das Leben in Melsungen gut funktioniert, benötigen wir flexible Mobilitätskonzepte, die die Interessen aller Nutzergruppen wie Fußgänger, Rad- und Autofahrer gleichermaßen berücksichtigen. Wir müssen bei einer modernen Verkehrspolitik darauf achten, dass die Interessen der einzelnen Verkehrsteilnehmer nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ich setze mich daher für eine ideologiefreie Mobilitätspolitik ein, die die Umwelt schont und nah an der Lebensrealität der Menschen ausgerichtet ist.

Für die Mobilität der Zukunft sind mir diese Aspekte ein Anliegen:

  • Wir müssen unser Radverkehrsnetz weiter, auch überregional, ausbauen, z.B. den Radweg von Melsungen nach Felsberg.

 

  • Im Rahmen eines Pilotprojektes sollte die Kreisstraße zwischen Röhrenfurth und Schwarzenberg probeweise für sechs Monate in eine Fahrradstraße umgewidmet werden, sodass gleichberechtigter Auto- und Radverkehr bei einem Maximaltempo von 30 km/h möglich wird. Dies dient zur Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Fahrradfahrer. Ein weiter positiver Effekt wird sein, dass der Durchgangsverkehr für beide Ortschaften reduziert wird und eine teure Fahrradbrücke von ca. 2,2 Mio. Euro eingespart werden kann. Bei der Umsetzung und Analyse des Pilotprojekts sowie bei den daraus abgeleiteten Empfehlungen sind die Bürgerinnen und Bürger beider Ortschaften einzubeziehen.

 

  • Wir sollten unser E-Roller- und E-Bike-Sharing-Angebot kontinuierlich ausbauen, für dessen Einführung ich mich bereits erfolgreich eingesetzt habe.

 

  • Der Stadtbus- und AST-Verkehr sollte weiter ausgebaut und optimiert werden.

 

  • Straßenbeiträge sollten abgeschafft werden. In Melsungen und anderswo werden bei der Reparatur von Straßen die sogenannten Straßenbeiträge erhoben. Die Straßen werden aber nicht nur von den Anliegern benutzt, sondern von allen Verkehrsteilnehmern. Viele Städte und Gemeinden haben aus diesem Grund die Straßenbeitragssatzungen aufgehoben. Ein gutes Beispiel, auch für Melsungen.

 

  • Melsungens Straßen und Gehwege sind in einem schlechten Zustand. Die Straßen- und Gehwegsanierung muss in den nächsten Jahren verstärkt erfolgen. Dabei sind kosteneinsparende Verfahren wie Mikrobeläge einzusetzen, um die Fahrbahnoberfläche zu verbessern und die Lebensdauer der Straße zu verlängern.